Gemeinde Trinwillershagen

Die Gemeinde Trinwillershagen liegt im Hinterland der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, etwa 12 Kilometer östlich von Ribnitz-Damgarten Zur Gemeinde gehören neben Trinwillershagen selbst die Dörfer Wiepkenhagen, Langenhanshagen und Neuenlübke.

Trinwillershagen gehört seit dem 01.01.2005 zum Amt Barth. Seit Februar 2011 führt die Gemeinde ein Wappen.
Gemeinsam mit der polnischen Partnergemeinde Postomino engagiert sich Trinwillershagen stark im Rahmen der Euroregion POMERANIA. Dabei geht es neben einem intensiven kulturellen Austausch auch darum, die ehemalige Schule einer neuen Nutzung als Zentrum für Berufsorientierung für polnische und deutsche Jugendliche zuzuführen.

Zu den Orten der Gemeinde:
Das Dorf Trinwillershagen entstand etwa im 13. Jahrhundert. Die erste nachgewiesene urkundliche Erwähnung ist aber erst 1320 datiert. Der Name wird auf das althochdeutsche „Tründel“ zurückgeführt, das soviel wie „Rundling“ bedeutet. Er weist auf den Charakter eines „Runddorfes“ hin. Seit dem 18. Jahrhundert gehörte Trinwillershagen zu einem Rittergut mit häufig wechselnden Pächtern. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nahm das Dorf eine positive wirtschaftliche Entwicklung. Es entstand die bekannte große Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft „Rotes Banner“, die sich dank guter Ergebnisse besonderer Wertschätzung in der DDR erfreute.
Trinwillershagen war wiederholt Gastgeber für Staatsbesuche zum Beispiel wurde Walter Ulbricht und Anastas Mikojan empfangen. Im Jahr 2006 stand der Ort sogar im Auge der Weltöffentlichkeit. Der nun ehemalige Präsident der USA, George W. Bush, schaute zusammen mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel zu einem abendlichen Grillfest vorbei.

Kulturell hatte der Ort Trinwillershagen schon immer einiges zu bieten. Durch die Möglichkeiten, die das große Kulturhaus bot, wurden zahlreiche Großveranstaltungen in diesen Räumen durchgeführt. Nun ist dieses Gebäude privatisiert. Inhaber Olaf Micheel bietet weiterhin den großen Saal für Veranstaltungen an. Zusätzlich ist in dem Objekt die Gaststätte „Zu den Linden“ mit einer Bundeskegelbahn untergebracht. Auch  Übernachtungsmöglichkeiten sind hier zu finden.
Das Vereinsleben wird im Sportverein „Rot Weiss“ e.V. mit verschiedenen Sparten und im ländlichen Reitverein Langenhanshagen e.V.  gepflegt.
Es besteht eine gute ärztliche Versorgung und man findet auch einen EDEKA- Markt, eine Sparkasse und eine physiotherapeutische Praxis im Ort. Für die Kinder  besteht eine Kindertagesstätte mit Hort. Trinwillershagen ist infrastrukturell gut erschlossen.
Ein Ort zum Spazieren und Verweilen bietet der Park mit dem Pavillon, der von der Evangelisch Methodistischen Kirche betrieben wird, der Spielplatz sowie der Streichelzoo mit Esel und Bergziegen.

Die Umgebung bietet dem Besucher Natur pur. Dem Radwanderer dienen die Dörfer der Gemeinde auch als Ausgangspunkt für eine Entdeckungsreise entlang der Ostseeküste auf  den gut ausgebauten Radwegen.

Der Ortsteil Langenhanshagen ist von der Bundesstraße 105 erreichbar über eine Kreisstraße, die weiter nach Trinwillershagen führt und somit die Orte verbindet. In Junkerzeiten als Adelssitz bekannter und bedeutender gewesen als heute, sind doch Sehenswürdigkeiten erhalten, für die es lohnt, einen Ausflug in dieses langgestreckte Dorf zu unternehmen.
Zu besichtigen gibt es das Kriegerdenkmal für die im 1. Weltkrieg Gefallenen und ein Gedenkstein für die Opfer des Todesmarsches aus dem KZ Barth.
Die Kirche ist ein spätgotischer Feldsteinbau aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, bestehend aus einem rechteckigen Schiff und einem Chor. Neben der Kirche steht ein Glockenstuhl mit der Glocke von 1704. Die Orgelempore mit Orgel von Barnim Grüneberg aus Stettin stammt aus dem Jahr 1879 (derzeit im Orgelmuseum Malchow). Zur Innenausstattung gehören weiterhin ein Schnitzaltar aus dem 15. Jahrhundert, ein Kanzelkorb aus dem frühen 17. Jahrhundert sowie ein Taufbecken von 1650. An der Kirche wurden zwischen 1992 und 2003 umfangreiche Sanierungsarbeiten vorgenommen, die fortgeführt werden.
Im Sommer dient die Kirche alljährlich für eine Woche als Atelier mit wechselnden Künstlern. Kunst im christlichen Raum wird dort geschaffen und man kann den Schaffenden über die Schulter sehen.

Im Ortsteil Wiepkenhagen liegt direkt an der Bundesstraße 105 (Rostock – Stralsund) ein Gutshaus, das die Einheimischen nach wie vor „Schloss“ nennen. Im März 1745 wird als Patron des Gutes der Erbherr auf Wiepkenhagen Philipp Christian von Normann genannt. Das Gutshaus entstand um 1880/90. Eigentümer hat dieses Haus schon einige gesehen, heute befindet sich das Gutshaus im Besitz eines Rostocker Rechtsanwaltes, der das Gebäude seit 1993 saniert. Inzwischen sind Wohnungen, Ferienwohnungen und -zimmer entstanden. Der Saal kann für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden. Die Grundstrukturen eines Landschaftsgartens sind noch vorhanden.

Der Ort Wiepkenhagen hat noch eine Besonderheit zu bieten: Die kleine Evangelisch Methodistische Kirche im Ort wird seit dem Jahr 2001 ausschließlich mit Solarenergie versorgt.

Last but not least sei noch der Ortsteil Neuenlübke genannt.
In Neuenlübke gibt es einen ganz besonderen „Touristen“. Jedes Jahr, wenn die Sonne höher steigt, nimmt er von seinem Ferienhaus Besitz. Leider musste er oft umziehen. Erst stand sein Haus auf dem Hof des Gutes oberhalb des Schafstalles, dann wurde es auf den Kuhstall verlegt. Letztlich mussten die rudimentären Gebäude abgerissen werden  und Herr ADEBAR sitzt nun weithin sichtbar auf einem einfachen Mast.
In diesem Zusammenhang passt noch einmal ein Verweis auf Langenhanshagen. Auch hier gibt es einen Adebar nebst Frau. Sie statten insbesondere der gegenüber der Kirche befindlichen Gaststätte „Zur Schmiede“ allabendlich einen Besuch ab. Ob die Gäste wohl eine Kleinigkeit übrig gelassen haben? Das ist nicht so einfach, hier Reste zu finden, denn das Essen bei Harald (Harry) Schmidt und Ehefrau Christine ist lecker, so dass sich der langbeinige Freund manchmal lautstark vom Dach aus in der Küche bemerkbar machen muss.