Gemeinde Löbnitz

Die Gemeinde Löbnitz besteht aus den Orten Löbnitz, Kindshagen, Redebas, Saatel und Buchenhorst.

Als erster der fünf Ortsteile der heutigen Gemeinde Löbnitz wurde Redebas 1242 unter dem Namen Retiburutz erstmals urkundlich erwähnt. Damals war dort eine Slawensiedlung. In den Matrikelkarten der Schweden vom Ende des 17. Jahrhunderts gibt es Hinweise auf die Stätte einer alten Burg an der Barthe, umgeben von einem Schutzwall. Redebas hatte um 1840 eine Posthaltestation mit Gasthaus und Herberge. Eine Post gibt es heute dort nicht mehr, aber einen Rasthof mit Übernachtungsmöglichkeiten. Lange Zeit war Redebas auch die führende Gemeinde. Erst Anfang der sechziger Jahre wurde Löbnitz der Gemeindehauptort.

Im Jahr 1319 tritt Löbnitz erstmals urkundlich in Erscheinung. Benannt vermutlich nach Godescalcus de Lobenitze, einem Vasall des Rügenfürsten. Löbnitz liegt auf halber Strecke zwischen Ribnitz-Damgarten und Stralsund, da wo sich die B105 mit der L23 kreuzt. An den Flüssen Beeke und Barthe gelegen finden wir dort viele reizvolle Sehenswürdigkeiten.

Direkt an der B105 liegt ein imposantes Backsteingebäude mit Rundbögen aus der Schwedenzeit - das "Storchenhaus". Seinen Namen erhielt das Gebäude durch die Störche, die ihr Nest seit vielen Jahren auf den zinnenkranzartigen Achtecktürmen bauen. Gebaut wurde es einst als Jagdhaus der Gutsherren. Später war es Gasthaus und Pferdeausspannstation. Heute befindet sich im Storchhaus der Tourismus-Verband. Die Löbnitzer sind stolz auf dieses Wahrzeichen und man findet es deshalb in ihrem Wappen wieder.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich ein kleiner Park und daran grenzt das Gutshaus. Von 1787 bis 1805 wohnte in diesem Haus der Patriot, Publizist und Dichter Ernst Moritz Arndt. Heute trägt dieses Haus seinen Namen. In dieser Zeit schrieb er viele Sagen und Spukgeschichten aus dem Volke auf. Zu den Sagen aus unserem Amtsgebiet gehören u.a. "Die alte Burg bei Löbnitz", "De witte Frau to Löbnitz", "De spökenden Buren", "Schiffer Gau und sein Puk", "De Prester und de Düwel", "Dewer un de Stehen", "De Brügg bei Schlemmin", "De Steen, de de Klock slan hürt". Dem Schriftsteller zu Ehren ist heute ein Gedenkstein im Park aufgestellt.

In Kindshagen befindet sich ebenfalls eine Gutshaus, außerdem kann man heute noch die Wohnhäuser der Landarbeiter dort finden. Darüber hinaus hat der Ort seine eigene kleine Quelle, deren Wasser aus einer Tiefe von 32m entspringt.

Saatel war einst ein Rittergut, welches im 12. Jahrhundert zu den Divitzer Gütern gehörte. Im Laufe der Zeit wechselte es häufig den Besitzer und wurde als Tausch- oder Handelsobjekt eingesetzt. Das Herrenhaus liegt von Feldern umgeben, etwas abseits der Hauptstraße Seit Jahren ist das wie ein Märchenschloss anmutende Gebäude von Wildwuchs umgeben. Bis 1990 war das Haus noch von Familien bewohnt. Jetzt gehört es den Alteigentümern. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist sicher die noch erhaltene Eichenalleestraße. Saatel hat eine Bahnstation und somit Anschluss an die Städte Velgast und Barth.

Buchenhorst verdankt seinen Namen dem großen Waldbestand, der vorrangig aus Buchen besteht und seinem ersten Ansiedler „Horst“. Außerdem findet sich dort eine Esche von ca. 300 Jahren, deren Umfang in Brusthöhe ca. sieben Meter beträgt. Im Jahre 1884 gewann das Dorf durch den Bahnhofsbau an der Bahnlinie Rostock-Stralsund an Bedeutung.